Implantologie
Die wichtigsten Vorraussetzungen für eine erfolgreiche Implantation sind:
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Ausreichendes Knochenangebot sowohl in der Breite als auch in der Höhe des zahn- bzw. dann implantattragenden Kieferknochenanteils.
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Ausreichende keratinisierte Ginigiva (festes Zahnfleisch) im Bereich der Implantatdurchtrittstellen
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Entzündungsfreiheit der in der Mundhöhle befindlichen Zähne und im Bereich des gesamten Zahnhalteapparates (kein Vorliegen einer Zahnfleisch- oder Zahnhalteapparatentzündung).
Zusätzlich spielen statische und dynamische Gesichtspunkte bei der Planung der Implantatzahl und deren Verteilung eine gewichtige Rolle. Der gewünschte Zahnersatz muss auf eine ausreichende Anzahl von Pfeiler ruhen, wobei jeder Einzelne für sich wiederum mit ausreichender Stabilität im Knochen verankert sein muss. Bei schwierigen Situationen werden diese Gesichtspunkte zwischen ihrem Zahnarzt und uns erörtert, so dass Ihnen dann ein gemeinschaftlicher Behandlungsvorschlag gemacht werden kann.
Unser Einführungsfilm schildert Ihnen eine typische Zahnverlustsituation:
Mögliche Vorbehandlungsmaßnahmen zur Herstellung der Implantationsfähigkeit können sein:
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die Entfernung von nichterhaltungsfähigen Zähnen (Operative Zahnentfernung)
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die Sanierung von Entzündungen im Bereich des Zahnfleisches oder des Zahnhalteapparates (Behandlung einer Parodontitis)
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die Entfernung von Entzündungen im Bereich von Wurzelspitzen (Wurzelspitzenresektion)
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die Verbesserung des Knochenlagers im Bereich der vorgesehenen Implantatposition
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die Verbesserung Zahnfleischsituation im Bereich der vorgesehenen Implantatposition zur Herstellung einer festen keratinisierter Schleimhaut
Jeder Patient hat seine persönliche individuelle Situation, die einer exakten Erfassung bedarf und auf deren Basis wir Ihnen die Möglichkeiten zur Herstellung ihrer Implantationsfähigkeit aufzeigen können.
Einzelzahnverlust
Beim Verlust nur eines einzelnen Front- oder Seitenzahns wird dieser Zahn durch ein Implantat ersetzt ohne die Nachbarzähne einzubeziehen.
Verlust mehrer Zähne
1. Schaltlücke
Man spricht von einer Schaltlücke, wenn mehrere benachbarte Zähne fehlen und diese Lücke von Zähnen eingegrenzt wird. Fehlen zwei benachbarte Zähne werden zwei Implantate gesetzt werden, die mit Kronen versorgt werden. Fehlen drei benachbarte Zähne können auch nur zwei Implantate gesetzt werden und die Lücke wird dann mit einer implantatgetragenen Brücke versorgt.
2. Freiendsituation
Fehlen auf einer Seite mehrere Zähne, so dass ein freies, nicht zahnbegrenztes Ende entsteht, bleibt ohne Implantate nur die Möglichkeit eines herausnehmbaren Zahnersatzes, da ein hinterer Pfeiler für eine konventionelle Brücke fehlt. Mit Implantaten ist diese Situation festsitzend zu lösen. Dabei hängt die Anzahl der benötigten Implantate von der Anzahl der fehlenden Zähne und der vorhandenen Zähne im Gegenkiefer ab.
Zahnloser Kiefer
1. Festsitzender Zahnersatz
Um einen zahnlosen Oberkiefer festsitzend zu versorgen sind je nach Knochenqualität 8-10 Implantate und für einen zahnlosen Unterkiefer 6-8 Implantate nötig. Der eigentliche Zahnkranz, bestehend aus Kronen und Brückengliedern, kann fest auf die Aufbaupfosten zementiert oder verschraubt werden. Alternativ kann eine rein in Metall gestaltete abnehmbare Brücke eingesetzt werden, die eine Verbesserung der Hygiene-möglichkeit im Bereich der einzelnen Implantate gewährleistet.
2. Herausnehmbarer Zahnersatz
Der herausnehmbare implantatgetragene Zahnersatz hat einen wesentlich besseren Halt als eine konventionelle Totalprothese. Die Prothese wird über Halteelemente auf den Implantaten verankert, so dass die Prothese im Mund einen definierten festen Sitz hat, aber zum Reinigen aus dem Mund genommen werden kann. Im Unterkiefer sind meist 4 Implantate und im Oberkiefer bei gaumenfreier Gestaltung meist 6 Implantate notwendig. Mit zunehmender Zahl der Implantate wachsen Stabilität und Halt der Prothese. Als Halteelemente stehen Stege, Teleskope, Locator, Druckknopf u.a. zur Verfügung. Über Anzahl der Implantate und über die bei Ihnen zur Anwendung kommenden Halteelemente wird Sie Ihr Zahnarzt noch beraten.
Etwas vereinfacht dargestellt treten im Regelfall 3 Defektarten auf, von den in der täglichen Praxis die beiden erstgenannten im Vordergrund stehen:
1. Horizontale Defekte - der Kieferknochen ist nicht breit genug
2. Vertikale Defekte - der Kieferknochen ist nicht hoch genug
3. Kombinierte oder komplexe Defekte mit vertikalem und horizontalem Defizit
Horizontale Defekte:
Kleinere Knochendefizite lassen sich problemlos im Zuge der Implantation mit Knochenspänen, vom Knochen in unmittelbarer Nähe zur Implantatstelle gewonnen, auffüllen.
Bei größeren horizontalen Knochendefiziten wird meist Kieferknochen aus dem Kieferwinkelbereich als Blocktransplantat entnommen und mit speziellen Schrauben am Ort der späteren Implantation befestigt.
Vertikale Defekte:
Die vertikalen Defekte treten inbesondere im Seitenzahnbereich des Oberkiefers auf. Die angrenzende Kieferhöhle hat in den Bereich der fehlenden Zähne ausgedehnt oder es liegt eine individuelle anatomische Situation der sehr geringen Höhe des Kieferknochens vor. Dadurch ist die Knochenhöhe zu gering um ausreichend lange Implantate zu setzen.
Die Lösung dieses Problems ist eine sogenannte Sinus-Lift-Operation (Sinus = „Kiefer"-Höhle).
Bei diesem Eingriff werden die Weichteile am Boden der Kieferhöhle angehoben. Dies kann ohne die direkte Eröffnung der Kieferhöhle (geschlossener Sinuslift) oder mit direkter Eröffnung der Kieferhöhle und Formation eines Hohlraums, der mit Knochenspänen aufgefüllt wird (offener Sinuslift). Der Ausschlag zu den unterschiedlichen Methoden liegt in der vorhandenen Restknochenhöhe. Es kann über diese in der täglichen Routine verankerten knochenverbessernden Operationen komplikationsarm ein gutes und tragfähiges Implantatlager geschaffen werden.
Die Knochenentnahme findet wie bereits beschrieben ebenfalls im Bereich des Kieferwinkels im Unterkiefer statt. Allerdings wird der Knochen in der Regel nicht als Block am Boden der Kieferhöhle eingebracht, sondern in Form von „Chips", welche sich vermischt mit Blut in neuen Knochen umwandeln.
Komplexe Defekte:
Bei sehr großen Knochendefiziten, z.B. bei einer stark ausgeprägten Rückbildung des zahnlosen Kiefers, können Knochenverpflanzungen aus dem Beckenkamm erforderlich werden.
Bei komplexen Knochendefiziten im Unterkiefer kann eine Kombination aus Knochenblocktransplantation mit Alveolarfortsatzdistraktion zum Einsatz kommen, bei der eine Erhöhung des Kieferkamms durch mechanisches Auseinanderziehen des Knochens mit anschließender Auflagerung des Knochenblocks vorgenommen wird.
Diese Defektsituationen stellen heutzutage eher die Ausnahme dar.
Besonderheit des körpereigenen Materials:
In der Regel verwenden wir bei Maßnahmen zum Aufbau des Knochens ausschließlich eigenes Knochenmaterial. Dies stellt im Hinblick auf Regeneratiosnfähigkeit und immunologischer Kompetenz den unangefochtenen Goldstandard in der Methodik des Knochenaufbaus dar. Die Komplikationsrate ist sehr gering und das operative Ergebnis mit hoher Sicherheit vorhersagbar.
Der Wundbereich, sowohl an der Knochenentnahmestelle als auch an der Einbringstelle, ist für Sie im Hinblick auf die Beschwerden nach der Operation in etwa mit der operativen Entfernung eines Zahnes zu vergleichen.
In der Regel heilt der transplantierte Knochen binnen 3 Monate ein. Danach können die Implantate gesetzt werden können.
Eine gleichzeitige Knochenaugmentation und Implantation ist in besonderen Situation möglich und wird als besondere Technik in speziellen Situationen angewandt.
Die Beratung beim ersten Termin in der Implantatsprechstunde basiert auf
- dem vom Hauszahnarzt mitgebrachten Überweisungsauftrag,
- einer aktuelle Übersichtsröntgenaufnahme (OPT: Orthopantomogramm) Ihrer beiden Kiefer, um die Situation einschätzen zu können,
- dem klinischen Untersuchungsbefund und
- soweit vorhanden Situationsmodellen der Kiefer.
Bei komplexen Situationen oder ausgedehnten Defekten kann eine Aufnahme mit dem Volumentomograph erforderlich sein um das Knochenangebot dreidimensional zu beurteilen.
Alle so zusammengetragenen Informationen in Verbindung mit dem geführten Gespräch erlauben uns Ihnen einen Behandlungsvorschlag im Rahmen eines Heil.- und Kostenplans zu erstellen. Falls es die Situation erfordert arbeiten wir auch in enger Rücksprache mit Ihrem Hauszahnarzt einen Lösungsvorschlag für Ihre Situation aus.
Nachdem Sie sich für eine Implantatversorgung durch uns entschieden haben, wird im Rahmen einer weiteren Vorstellung in unserer Sprechstunde eine Beratung zu folgenden Punkten vorgenommen:
- Vorbehandlung, soweit erforderlich,
- Besprechung und Festlegung einzelner operativer Schritte
- Erstellung der Dokumentationsunterlagen, die für die Behandlungsschritte erforderlich sind.
So werden z.B. auch die Abdrücke für die Herstellung einer Bohrschablone bei diesem Termin genommen. Das Implantieren mit Bohrschablone garantiert eine Behandlung mit maximaler Sicherheit. Der nun folgende Termin kann für die Implantation stehen, sofern keine Vorbehandlung nötig ist. Andernfalls erfolgt die Einleitung der Vorbehandlung. Grundsätzlich verfolgen wir bei der Implantatplanung das Prinzip des backward plannings. Das heißt, das Implantat wird dort im Knochen eingesetzt, wo es für die Aufnahme des Zahnersatzes die optimale Position in allen 3 Raumebenen hat.
Dies gelingt nur durch enge Zusammenarbeit mit ihrem Zahnarzt, der die Implantate mit Kronen, Brücken oder einer Prothese versorgt. Das Hand-in-Hand-arbeiten von Kieferchirurg und Hauszahnarzt führt zu einer weiteren Optimierung des ästhetischen und funktionellen Ergebnisses Ihrer neuen Zähne.
Ein Höchstmaß an Sicherheit durch 3D-Bildgebung
Wir verfügen über einen digitalen Volumentomographen, der eine dreidimensionale Ansicht Ihres Kiefers erlaubt und darüber hinaus die Möglichkeit der computerassistierten Implantatplanung und Simulation der Implantatinsertion bietet. Das Knochenangebot lässt sich mit Hilfe dieser innovativen Röntgentechnik millimetergenau in allen drei Dimensionen vermessen und gewährleistet somit ein Höchstmaß an Planungssicherheit. Wir sehen in diesem diagnostischen Hilfsmittel eine sehr große Bereicherung, da wir hier maximale Bildinformation bei möglichst geringer Strahlenbelastung für den Patienten verwirklicht sehen. Wie in Abbildung 11 dargestellt, ist eine drehbar gelagere Röntgenröhre gegenüber einem flächigen Flat-Panel Detektor angeordnet. In nur einer Umdrehung werden viele 2-D-Einzelprojektionen aufgenommen, die durch den Rechner zu einem 3-D-Datensatz umgewandelt werden.
Die Kosten für eine geplante Implantation werden individuell ermittelt und in Form eines Heil- und Kostenplans (HKP) schriftlich niedergelegt und vor dem Eingriff jedem Patienten übermittelt.
Da bei jedem Patient unterschiedliche Zahnverlustsituationen einschließlich der jeweiligen Defektsituation am Kieferknochen vorliegen, muss immer eine individuelle Begutachtung und Bewertung der Situation mit der darauf basierenden Erstellung des Heil- und Kostenplans erfolgen.
Die Gesamtkosten setzen sich grob dargestellt aus den folgenden Punkte zusammen:
- Planungskosten
- Operationskosten aufgegliedert nach den einzelnen operativen Schritten
- Freilegungskosten
Auch ist es nicht möglich Kosten pro Implantat anzugeben, da auch bei einem einzigen Implantat ein Sockel an Fixkosten wie z.B. Röntgenbilder, Modelle, etc., besteht, welcher sich bei mehreren Implantaten nicht wiederholt. Somit reduziert sich der Betrag pro Implantat mit steigender Anzahl an Implantaten.
Wir erstellen Ihren exakt auf Ihre implantologischen Wünsche zugschnittenen Heil- und Kostenplan, so dass Sie die zu erwartenden Kosten genau kennen, oder auch mit Ihrer Versicherung die Kostenübernahme abklären können.
Für verschiedenen Optionen erstellen wir gerne verschiedene Heil- und Kostenpläne. Auch korrigieren wir bei Veränderung des implantologischen Konzepts, was z.B. nach Neubewertung der Situation in Absprache mit Ihrem Zahnarzt auftreten kann, einen bereits erstellten Heil- und Kostenplan kostenfrei.
Die einmalige Berechnung eines Heil- und Kostenplan erfolgt nach der Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ-Pos. 0030) und beläuft sich ca. Euro 35,00.
Wie hoch ist die Erfolgsrate von Implantaten in unserer Praxisklinik ?
Wir können eine Erfolgsrate nach Implantation von ca. 99,5% aufweisen.
Das heißt, dass von 200 gesetzten Implantaten leider 1 Implantat nicht einheilt. Die Ursachen sind vielschichtig, münden aber alle in einer Entzündungsreaktion am Implantat, weshalb eine Entfernung in der Regel erforderlich wird.
Nach 3-monatigem Abheilen kann häufig an der identischen Position wieder ein Implantat gesetzt werden.
Wie lange dauert die ganze Behandlung?
Die Dauer der Behandlung ist selbstverständlich individuell sehr unterschiedlich.
Als Richtwerte können wir Ihnen an die Hand geben:
- Implantation sofern möglich sofort im Zuge der Zahnentfernung oder ca. 10 Wochen nach Zahnentfernung
- Einheilzeit von Blocktransplantaten oder komplexen Knochenaufbauten 12 Wochen
- Freilegung der Implantate ca. 10 Wochen nach Insertion
Risiken der Implantation:
Wie bei jedem chirurgischen Eingriff kann es auch bei einer Implantation zu Komplikationen kommen. Die Risiken einer Implantation beinhalten primär alle örtlichen und allgemeinen Komplikationen bei chirurgischen Eingriffen: Nachblutung, Infektion, Schwellung, Hämatombildung, Wundheilungsstörungen, Einschränkung des Kauvermögens und Wundschmerz. Darüber hinaus können in seltenen Fällen folgende Komplikationen auftreten: Schädigung von Nachbarzähnen, Eröffnung der Kieferhöhle mit Kieferhöhleninfektion, (vorübergehende) Gefühlsstörung der Unterlippe, Zungenhälfte oder Kieferhälfte, infektionsbedingter Verlust von Implantaten und / oder transplantiertem Gewebe.
Schmerzausschaltung - Narkoseformen
Wir arbeiten mit einem hochkompetenten Team von Narkoseärzten zusammen, so dass wir in der Lage sind Ihnen von der normalen örtlichen Betäubung über Dämmerschlaf und Analgosedierung bis hin zur Vollnarkose alle Verfahren der Schmerz- bzw. Bewusstseinsausschaltung anbieten zu können.
Naturheilkundliche Begleittherapie
Naturheilkundlichen und homöopathischen Präparaten zur Unterstützung bei chirurgischen Eingriffen stehen wir offen gegenüber und wenden wir bei Wunsch des Patienten gerne an.
Infofilm Einzelzahnersatz
Infofilm implantatgetragene Brücke
Infofilm festsitzende Prothese 6 Implantate
Infofilm herausnehmbare Prothese 4 Implantate
Besondere individuelle implantologische Konzepte
Einleitung:
Durch eine neue spezielle Implantationstechnik mit 4 gewinkelt gesetzten Implantaten ist es heutzutage möglich Patienten mit anstehender oder schon bestehender Zahnlosigkeit innerhalb eines Tages mit einem festsitzenden provisorischen Zahnersatz glücklich zu machen. Der endgültige bleibende Zahnersatz wird nach ca. 3-monatiger Einheilzeit der Implantate durch den Hauszahnarzt angefertigt.
Ablauf der Behandlung:
In einem ersten Beratungsgespräch mit Erstellung der orientierenden Planungsunterlagen werden Sie persönlich, individuell und detailliert über den möglichen Behandlungsablauf informiert und Ihre Fragen beantwortet. Ein Heil- und Kostenplan wird erstellt und Ihr Zahnarzt wird mittels Brief eingehend informiert.
Die komplexe chirurgische und prothetische Planungsarbeit beginnt, nachdem Sie im Regelfall in einem zweiten Beratungsgespräch einwilligen. Das bereits vorhandene dreidimensionale Röntgenbild wird an eine Planungssoftware übergeben, anhand der alle weiteren Schritte bis zum provisorischen Zahnersatz simuliert und geplant werden können. Es starten die prothetischen Vorarbeiten deren Daten ebenfalls in die dreidimensionale Planung eingespielt werden. Bis zum fertigen provisorischen Zahnersatz am Tag der Implantation bedarf es mehrerer Schritte und Termine.
Am eigentlichen OP Tag und ggf. nach Entfernung der Restzähne erfolgt morgens das Setzen der Implantate, die Verblockung der Implantate und die Abformung der Situation. Am späten Nachmittag erfolgt die Eingliederung des festsitzenden hochwertigen provisorischen Zahnersatzes. Alles an einem Tag.
3-4 Monate nach dem Setzen der Implantate wird der endgültige Zahnersatz von Ihrem Hauszahnarzt angefertigt.
Implantation:
Bei der Implantation werden für dieses Konzept ausschließlich Implantate aus Titan verwendet. Die Notwendigkeit der mechanischen Stabilität sowie der Ausgleich der Winkelung über spezielle Aufbauelemente kann nur mit Titanimplantaten erzielt werden. Eine Abstoßungs- oder Unverträglichkeitsreaktion stellt eine in unserer langjährigen Praxis unbekannte Situation dar.
Es werden im Regelfall nur vier Implantate pro Kiefer benötigt. Um eine gute Stabilität und Abstützung der neuen Zähne zu gewährleisten, werden die beiden hinteren Implantate im 30 Grad Winkel geneigt. Die beiden vorderen Implantate werden entsprechend der anatomischen Situation eingebracht. Die Winkelung gegeneinander mit nachfolgender Versteifung über den provisorischen Zahnersatz stellt das Grundprinzip dieses völlig neuen Konzeptes zur sofortigen Belastung von Implantaten dar.
Vorteile dieser Behandlungsmethode:
- Festsitzender provisorischer Zahnersatz innerhalb eines Tages.
- Vermeidung eines herausnehmbaren Zahnersatzes während der Implantatein-heilung mit unbefriedigendem Halt.
- Kurzes Behandlungsintervall – häufig kann auf eine Knochenaufbauoperation mit nachfolgender Wartezeit verzichtet werden.
- Für viele zahnlose oder bevorstehend zahnlose Kiefer geeignet.
- Schonende minimal invasive OP-Technik durch 3-D-Planung.
- Keine weiteren Operationen zur Freilegung der Implantate notwendig.
- Keine störenden Bügel am Gaumen oder Zunge
- Nur geringe bis keine Einschränkung beim Essen
- Reduktion der Anzahl an Implantaten
- Geringere Kosten in der Gesamtbetrachtung
- Neues Lebensgefühl und Freude über Ihr Aussehen.
Die Sofortimplantation ist die Bezeichnung für das unmittelbare Ersetzen eines nicht erhaltungsfähigen natürlichen Zahnes unmittelbar nach dessen Entfernung in der gleichen operativen Sitzung durch eine künstliche Zahnwurzel. das sogenannte dentale Implantat.
Die Möglichkeit der Sofortimplantation ist an folgende Voraussetzungen gebunden:
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entzündungsfreie Zahnwurzel und Zahnhalteapparat des zu entfernenden Zahns
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entzündungsfreies Weichgewebe in unmittelbarer Umgebung des zu entfernenden Zahns
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Gegebenheit der weitgehenden artraumatischen Entfernung des Zahns
- Anatomie und Symmetrie des Zahnfachs müssen den runden Implantaten nahe kommen, so dass zwischen der Wand des ehemaligen Zahnfachs und Implantat keine ungünstige Spaltbildung auftritt. Kleine unbedeutende Spalten können mit eigenem Knochenmaterial aufgefüllt und abgedeckt werden.
Gerade die beiden letztgenannten Punkte können im Vorfeld vom Operateur schlecht bis nicht abgeschätzt werden.
Dies bedeutet für den Patienten, dass bei einer geplanten Sofortimplantation nicht grundsätzlich von der Durchführbarkeit dieser ausgegangen werden darf. Sofern die lokale Situation, wie sie nach der Zahnentfernung vorliegt, für eine Sofortimplantation nicht hinreichend geeignet erscheint, wird der Operateur von dieser abraten und es mit einer "normalen Zahnentfernung" bewenden lassen.
Die Implantation kann dann im normalen Intervall von ca. 10 Wochen nach Zahnentfernung und dann hinreichender Abheilung des ehemaligen Zahnfachs erfolgen.
Der Operateur wird im Zweifelsfall sich immer für den sicheren Weg, der der Gefahr einer Entzündungsreaktion mit nachfolgendem Implantatverlust ausweicht, entscheiden.
Dennoch ist das Konzept der Sofortimplantation nach wissenschaftlichen Zahlen gegenüber der konventionellen Implantation 10 Wochen nach Zahnentfernung mit einer höheren Gefahr des Implantatverlusts verbunden.
In der Hand eines erfahrenen und vertrauensvollen Operateurs besteht der Therapieerfolg der Sofortimplantation aus
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der atraumatischen Entfernung des Zahns,
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der Auswahl des für die jeweilige Situation optimal geeigneten Implantats
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der sicheren und stabilen Verankerung des Implantats im lokalen Knochenangebot und
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der anschliessenden optimalen Abdeckung als wichtigste Voraussetzung zur entzündungsfreien Einheilung.
Keramikimplantate stellen im Vergleich zur konventionellen Implantation mit Titan-Implantaten ein eigenes Behandlungskonzept mit eigenen Gesetzmäßigkeiten dar, die entsprechende Erfahrung des Behandlers - sowohl von chirurgischer als auch von prothetischer Seite - erfordern.
Keramikimplantate können grundsätzlich
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jeden Zahn der Zahnreihe des Ober- und des Unterkiefers ersetzten
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eher keine Brücke aufnehmen, so dass eine Zahn-für-Zahn-Rekonstruktion erforderlich wird und
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bedürften in Abhängigkeit vom angewandten System im Regelfall einer computernavigierten Planung.
Bei Keramikimplantaten wird zwischen
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ein- (siehe oben, Implantat und Aufnahme der Krone sind aus einem Stück) und
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zweiteiligen (Aufnahmeelement für die Krone wird nach der Einheilung des Implantats in diesem befestigt) Systemen unterschieden.
Bei zweiteiligen Systemen verschiedener Anbieter sind die Unterschiede im Bereich der Verbindung Implantat-Aufbauelement teilweise gravierend. Alle hier auf dem Markt befindlichen Systeme sind junge Entwicklungen und können allesamt keine jahrelangen klinischen Erfahrungen und Auswertungen aufweisen.
Weitere Informationen erhalten Sie bei den verschiendenen Anbietern unter
Wir können Ihnen in Absprache mit Ihrem Zahnarzt die genannten Systeme anbieten. In erster Linie ist entscheidend, dass Sie mit Ihrem Zahnarzt die mit dem jeweiligen System zur Verfügung stehenden prothetischen Optionen erörtern und Sie sich bitte von diesem über die systemimanenten Vor- und Nachteile eingehend beraten lassen.
Unsere Arbeit unterstützt chirurgisch das zwischen Ihnen und Ihrem Zahnarzt festgelegte Behandlungskonzept.